Sprungziele
Inhalt
Datum: 23.05.2018

Deutsch und Mathe auf dem Tablet

Der Landkreis Oberhavel startet zum Schuljahresbeginn das einjährige Pilotprojekt „Tablets im Unterricht“ an vier kreiseigenen Schulen

Jugendliche leben in einer durch Medien geprägten Welt. Laut Studien besitzen 97 Prozent der 12- bis 19-Jährigen ein Smartphone mit Internetzugang. Knapp jeder Dritte in dieser Altersgruppe besitzt ein Tablet. Der Umgang mit mobilen Endgeräten wie Smartphones und Tablets ist in der Freizeitgestaltung von Kindern und Jugendlichen etwas ganz Alltägliches geworden.

„Dieser Entwicklung will der Landkreis Oberhavel als Schulträger auch gerecht werden und startet zum Schuljahresbeginn ein Pilotprojekt, das die Einsatzmöglichkeiten von Tablets im Unterricht erprobt. Wir verfolgen das Ziel, dass nach dem Pilotprojekt alle Schulen in Trägerschaft des Landkreises Oberhavel sukzessive mit Tablets ausgestattet werden“, so Bildungsdezernent Matthias Kahl.

Der Kreis investiert 100.000 Euro in die Anschaffung von 200 Tablets, Schutzhüllen, Softwarekosten sowie Tablet-Ladewagen zur einheitlichen Synchronisation der Geräte. Zu den Pilotschulen, die ab Schuljahresbeginn 2018/19 an dem Pilotprojekt teilnehmen, gehören das Alexander-S.-Puschkin-Gymnasium in Hennigsdorf, die Regine-Hildebrandt-Gesamtschule in Birkenwerder, die Käthe-Kollwitz-Gesamtschule in Mühlenbeck sowie die Exin-Förderschule in Zehdenick. Für das Gymnasium und die Gesamtschulen sind jeweils zwei Klassensätze entsprechend der Klassenstärke vorgesehen, die Exin-Förderschule erhält zehn Tablets. Für das Kreismedienzentrum werden ebenfalls Geräte angeschafft, um Lern-Apps zu sichten und zu testen, App-Empfehlungen und Nutzungsmöglichkeiten an die Schulen herausgeben und auch Leihgeräte für die medienpädagogische Projektarbeit anbieten zu können. Neben dem Beschaffen der entsprechenden Hardware bedarf es zum Gelingen des Projektes einer strukturierten Verkabelung der Schulgebäude. 

„Für den Einsatz von Tablets im Unterricht spricht, dass sie schnell, stabil und flexibel einsatzbereit, benutzerfreundlich, leicht und intuitiv zu bedienen sind, eine lange Akkulaufzeit und eine transportable Größe haben. Tablets wirken auf Schülerinnen und Schüler motivationssteigernd und ermöglichen zudem mobiles Lernen außerhalb des Klassenraumes“, so Matthias Kahl.

Tablets und Lern-Applikationen (Apps) bieten vielfältige Einsatzmöglichkeiten zur Förderung der Medienkompetenz. „Die Schülerinnen und Schüler können schnell und einfach im Internet recherchieren, digitale Schulbücher lesen, Texte verarbeiten, Berechnungen machen, interaktive Experimente durchführen und dokumentieren, Daten ermitteln und auswerten, Musikinstrumente erlernen, Arbeitsergebnisse visualisieren und präsentieren, eigene Fotos, Filme und Audios erstellen und analysieren. Durch den Einsatz von Tablets im Unterricht werden Kompetenzen vermittelt, die zum Lebensalltag dazugehören“, findet Kathrin Voigt, Schulleiterin der Regine-Hildebrandt-Gesamtschule in Birkenwerder.

Zum Ende des Pilotprojektes erfolgt eine Evaluation, bei der Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte, Schulleitung, Eltern und Projektbeteiligte zum Einsatz der Tablets im Unterricht befragt werden, um u.a. zu ermitteln, wie gut Tablets fächerübergreifend einsetzbar sind und zukünftige Einsatzbereiche auszuloten. Die Ergebnisse der Evaluation sollen in die Medienentwicklungsplanung der kreiseigenen Schulen einfließen.

Kinder mit Tablets

© fotolia/verkoka